Daten archivieren on Premises oder in der Cloud?
Der kleine feine Datentipp
Lesezeit: ca. 5 Minuten

Wie als Unternehmen Daten archivieren?
 
Jedes 
Unternehmen 
steht früher oder später vor der Frage, 
wie es Daten archiviert. Denn, klar: Wer Daten verarbeitet (und wer tut das nicht?), muss eine Lösung dafür finden, 
wo und wie sie aufbewahrt werden sollen. Immerhin gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten. Zwei davon sind: auf dem eigenen 
Betriebsgelände 
oder in der 
Cloud. 
Fakt ist: 
Beide Methoden zur 
Archivierung elektronischer Daten 
sind heute in fast jedem Unternehmen im Einsatz. Es zählt also weniger die Frage, 
wo die Daten liegen, als vielmehr, 
ob Sie im Katastrophenfall möglichst schnell weiterarbeiten 
können.
Um das sicherzustellen, gibt es hilfreiche Kriterien. Wer sie beachtet, kommt der 
optimalen Vorgehensweise bei der Datenarchivierung 
einen großen Schritt näher.
Datensicherung in der Cloud vs. On Premises
 
 Vorteile der Datenarchivierung in der Cloud
 
Zunächst gibt es ein paar ganz praktische Gründe, die für eine Datenspeicherung in der Cloud sprechen. Wird das Back-up außerhalb des Unternehmens aufbewahrt, fällt das Risiko weg, dass die Datensicherung durch Vorkommnisse auf dem Firmengelände beschädigt oder zerstört werden könnte. Bei Speicherung in der Cloud braucht es zur Datensicherung keine eigene Hardware – schon mal keine Datenträger, die kaputt gehen könnten.
Auch ein Vorteil: Der 
Speicher in der Cloud lässt sich 
einfach erweitern. Ärgerlich, wenn Daten nicht mehr gespeichert werden können, da die 
Speicherkapazität erschöpft ist. 
Im Falle einer 
erforderlichen Datenrücksicherung sind die Daten in der Cloud in der Regel 
ständig verfügbar. Auf dem 
Unternehmensgelände 
hingegen können Datensicherungen etwa in einem Nebengebäude 
eingeschlossen 
sein. Was, wenn im Ernstfall die Kollegin mit dem Schlüssel 
nicht erreichbar 
ist?
Ein Punkt, der immer wichtiger wird, sind die 
verfügbaren Fachkräfte. Bei eigener Datensicherung ist eine intensive 
Betreuung des Sicherungsvorgangs durch Administratoren erforderlich. 
Gute Fachkräfte sind rar 
– und 
schwer zu ersetzen, wenn sie das Unternehmen verlassen.
Für die 
Cloud 
gilt: Ist die Archivierung einmal 
eingerichtet, 
entfällt der Aufwand 
für betriebseigenen IT-Fachkräfte. Außerdem gelten 
in der Cloud (natürlich abhängig von den vertraglichen Vereinbarungen) 
normalerweise 
sehr hohe Sicherheitsstandards, die viele bei der 
Datenarchivierung on Premises kaum in vergleichbarer Form leisten können.
Hinzu kommt: Datensicherung in der Cloud kann sehr einfach eingekauft werden. Oft reichen wenige Minuten für eine Vertragserweiterung. Je nach aktueller Marktlage ist es nicht immer leicht, Prozessoren und physische Speicherkapazität für die Datensicherung auf dem Betriebsgelände einzukaufen, wenn Knappheit an Computerchips herrscht. Sind sie vorrätig, braucht es Zeit, bis sie beschafft, eingebaut und bereit sind – ganz anders als bei der Cloud.
Risiken der Datenarchivierung in der Cloud 
 
Allerdings hat die 
Datenspeicherung in der Cloud nicht nur Vorteile, sie ist auch mit 
Risiken 
verbunden, die teilweise erheblich sind. 
Das größte Risiko 
ist ein typisch deutsches. Bei der Datenübertragung in die Cloud braucht es, logisch, eine 
Internetverbindung. Und in Sachen 
Bandbreite 
zählt hier nicht die Download, sondern der Upload. Da ist die Datenrate in den meisten Fällen erheblich niedriger als beim Download. Das 
deutsche Internet 
ist in vielen Regionen deutlich schwächer als in den Nachbarländern. So kann es passieren, dass 
wegen fehlender Bandbreite 
bei einer 
Komplettsicherung Tage oder gar Wochen vergehen, bis alle Daten in der Cloud angelangt sind. Ab einer gewissen Datenmenge wird man kaum eine Wahl haben, als zumindest für die 
erste Datensicherung 
die Daten 
auf physischen Datenträgern zum Rechenzentrum zu bringen.
Eine 
Herausforderung bei der Cloudnutzung sind die Bestimmungen der 
Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), dass das 
Rechenzentrum in der Europäischen Union liegen muss. Alternativ können Sie natürlich eine 
sichere Verschlüsselung wählen, hier müssen aber die Prozesse sicher sein. Viele Verantwortliche ereilt ein ungutes Gefühl, wenn 
das wichtigste Firmenvermögen, also die Daten, anderswo liegt. Sind sie dort wirklich 
sicher vor unbefugten Zugriffen?
Eine echte 
Kontrolle über den Dienstleister ist nicht ohne weiteres möglich. Sicher, ein Rechenzentrum kann man auditieren. Ob man dabei aber 
verlässlich erfährt, wo die eigenen Daten liegen, gehört ins Reich der Spekulation. Die Aussage „Auf diesem Server liegen Ihre Daten“ halte ich in den meisten Fällen 
eher für ein Gerücht als für eine Tatsache.
Webinar
Cloud? Aber sicher!
Teilnahme online
Donnerstag, 30. März 2023
9:30 bis 12:00 Uhr
Datenarchivierung und Datenschutz
 
Es ist eine der zentralen Anforderungen der technischen und organisatorischen Maßnahmen der DSGVO, dass personenbezogene Daten, die verarbeitet werden dürfen, verfügbar sein müssen. Das betrifft auch die Datensicherungen. Außerdem muss bei einem physikalischen oder technischen Zwischenfall gewährleistet sein, dass eine rasche Wiederherstellung der personenbezogenen Daten möglich ist.
Diese beiden 
grundlegenden technischen und organisatorischen Maßnahmen laut Artikel 32 der DSGVO erfordern also eine 
strukturierte Datensicherung, bei der es im Grunde genommen keine Rolle spielt, ob sie On Premises oder in der Cloud erfolgt. Als 
Betreiber 
müssen Sie 
gewährleisten 
(und in der Folge auch prüfen), dass diese Daten 
verfügbar und wiedereinspielbar sind. Dafür ist ein verlässliches Business Continuity Management (BCM) zwingend erforderlich.
Cloud vs. On Premises?
13 Tipps für eine DSGVO-konforme Datenarchivierung
- Stellen Sie fest, ob die Systemverantwortlichen 
alle Daten und Programme klassifiziert haben: Welche Daten sind 
unerlässlich, auf welche Daten kann 
eine gewisse Zeit verzichtet 
werden, bei welchen Daten kann ein 
längerer Ausfall toleriert werden?
- Gibt es eine 
Übersicht, welche Daten tatsächlich kritisch 
sind?
- Gibt es gesetzliche Vorschriften oder Anforderungen aus der Compliance, die eine 
Auslagerung 
von Daten in die 
Cloud verbieten?
- Gibt es verlässliche Aussagen darüber, 
ob und wie ein erforderliches Recovery durchgeführt werden kann?
- Wenn die Datensicherung in der Cloud erfolgt, stellen Sie die 
Gründe für die Speicherung in der Cloud zusammen.
- Klären Sie, ob es eine Sammlung der 
Gründe gegen Datensicherung in der Cloud gibt.
- Stellen Sie sicher, dass das Unternehmen 
die Gründe für und gegen eine Datensicherung in der Cloud gegeneinander 
abgewogen 
und entsprechende 
Rückschlüsse gezogen hat.
- Klären Sie, ob es eine 
Dokumentation der Risiken bei Datensicherung in der Cloud gibt.
- Klären Sie, ob es eine 
Dokumentation der Risiken bei Datensicherung auf dem Betriebsgelände gibt.
- Klären Sie, 
wie mit den Risiken der Datensicherung in der Cloud umgegangen wird.
- Klären Sie, 
wie mit den Risiken der Datensicherung on Premises umgegangen wird.
- Erstellen Sie eine 
Übersicht, 
welche Daten wo und wie abgesichert sind und 
wie ein Recovery durchgeführt werden kann.
- Prüfen Sie all diese Punkte in einer Richtlinie regelmäßig auf Anwendbarkeit, Vollständigkeit und Aktualität und passen Sie sie bei Bedarf an.
Und die Kernfrage: Wird mit einer strukturierten Risikoanalyse abgewogen, welche Form der Datensicherung das geringere Risiko darstellt?
Bei Datenschutz-Fragen Team Datenschutz fragen.
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